Luftdichtheitsmessungen

Blower-Door-Messung

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Was versteht man unter einer Blower-Door-Messung?

Eine luftdichte Gebäudehülle ist ein wesentliches Merkmal eines energieeffizienten Gebäudes. Denn warme Heizungsluft kann durch kleine Ritzen und Fugen nach außen dringen und die Heizkosten in die Höhe treiben. Ferner kann es durch den unkontrollierten Luftwechsel zu Schimmelbildung und Schäden an der Bausubstanz kommen.
Eine Blower-Door-Messung zeigt, wie luftdicht die Gebäudehülle ist. Durch die Differenzdruckmessung lassen sich Lecks, über die warme Luft verloren geht, aufspüren, um sie gezielt abzudichten.

Das Wichtigste in Kürze

  • Normgerechte Messungen nach den Anforderungen des GEG sowie DIN EN 13829 und ISO 9972

  • Aufdecken von Einsparpotenzial und Energieverlust; spart Heizkosten und fördert den Wohnkomfort

  • Bei Überprüfung der Luftdichtheit von Wohn- und Nichtwohngebäuden nach GEG werden alle schließbaren Öffnungen geschlossen, aber nicht zusätzlich abgedichtet (Nutzungszustand)

  • Messung einzelner Räume bis zu großen Nichtwohngebäuden (z.B. Industriehalle) möglich

Wie funktioniert eine Luftdichtheitsmessung?

Bei einer Blower-Door-Messung werden alle Fenster und Türen geschlossen. Um den Nutzungszustand zu simulieren, erfolgt für den Nachweis der Anforderungen nach GEG keine zusätzliche Abdichtung der Öffnungen. Innentüren zu beheizten, gekühlten und belüfteten Räumen bleiben offen, damit eine lufttechnisch zusammenhängende Zone entsteht.

Durch die erste Vorbegehung und umfassende Planung wurden bereits im Voraus die optimale Vorgehensweise und die Anzahl der benötigten Geräte bestimmt. Die Geräte werden in eine Tür- oder Fensteröffnung eingesetzt, wo sie dann Luft in das Gebäude drücken oder heraussaugen. Mit der Druckdifferenz lässt sich eine konstante Windlast auf das Gebäude simulieren.

Unsere Messinstrumente ermitteln die Druckdifferenz, die das Gebläse erzeugt, sowie die Luftmenge, die durch den Ventilator transportiert wird. Je nach Einbaurichtung erzeugen die Ventilatoren einen Unter- oder Überdruck, der zur Leckageortung dient. Auf diese Weise kann auch die sogenannte Luftwechselrate n50 nach DIN EN 13829 errechnet werden. Diese gibt an, wie oft innerhalb einer Stunde das Volumen des Gebäudes bei einer konstanten Druckdifferenz ausgetauscht wird.

Die drei Phasen der Blower-Door-Messung

Luftdichtheitsmessungen gliedern sich in drei Phasen auf. Das GEG fordert, dass jede Testreihe die Anforderungen an die Luftdichtheit erfüllt. Somit müssen alle Messungen einen Gebäudedruck von mindestens 50 Pascal erreichen, um der Norm zu entsprechen.

1.
Phase

Konstanter Unterdruck von 50 Pascal oder leicht darüber. Gebäudehülle wird auf undichte Stellen überprüft, aus der die Luft ungehindert herausströmen kann. Für kleinere Lecks werden Infrarotkameras, Rauchmaschinen und Luftgeschwindigkeitsmesser genutzt. 

2.
Phase

Unterdruck wird schrittweise aufgebaut bis zu einem Enddruck von 60 bis 100 Pascal. Bei diesem Schritt wird der Luftstrom in Relation zum Gebäudedruck gemessen.

3.
Phase

Erzeugung eines Überdrucks. Wie in den Testreihen davor wird die Druckdifferenz im Gebäude gemessen, um einen Druckverlust zu errechnen. Auf diese Weise lässt sich der zu erwartende Wärmeverlust ermitteln.

Messprotokoll und Zertifikat nach DIN EN 13829 und ISO 9972 und den Anforderungen des GEG

Im Anschluss an die Luftdichtheitsmessung und Demontage der Geräte erfolgt die Auswertung durch unsere Techniker. Die Ergebnisse werden in einen ausführlichen und normgerechten Messbericht übertragen. Es erfolgt die Zusendung eines Messprotokolls mit Zertifikat.

Vorteile der Blower-Door-Messung

  • Die Luftdichtheit ist bei modernen Gebäuden ein wesentliches Qualitätskriterium

  • Eine luftdichte Gebäudehülle senkt den Energieverbrauch und verhindert Zugerscheinungen

  • Durch die kontrollierte Belüftung des Gebäudes werden Schäden an der Bausubstanz vermieden

  • Viele Mängel werden erst durch die Blower-Door-Messung sichtbar und lassen sich beheben

Die Luftdichtheit eines Gebäudes spielt in vielen Aspekten eine wesentliche Rolle. Bei Wohnhäusern fördert ein kontrollierter Luftaustausch den Wohnkomfort und die Behaglichkeit. Bei allen Gebäuden lassen sich durch eine luftdichte Gebäudehülle die Energiekosten senken und Schäden an der Baukonstruktion auf lange Sicht vermeiden. Eine Luftdichtheitsmessung gibt Aufschluss über die Luftdichtheit eines Wohn- oder Nichtwohngebäudes.

Fragen zum Thema Blower-Door-Messung

Die baubegleitende Luftdichtheitsmessung erfolgt zu dem Zeitpunkt, zu dem die luftdichte Ebene bereits eingebracht, aber noch nicht verkleidet wurde. Eine Messung ist zu diesem Zeitpunkt sinnvoll, um vor Vollendung des Innenausbaus Mängel beheben zu können. Denn die luftdichten Schichten sind frei zugänglich, was eine leichtere Nachbesserung von Undichtigkeiten ermöglicht.

Häufig lassen sich Undichtigkeiten bei Bauteilanschlüssen sowie Durchdringungen beobachten. Das sind unter anderem bei Stößen und Verbindungen von Bauteilen, Kabel- und Rohrdurchführungen, Gauben und Dachfenstern. Aber auch bei Anschlüssen zum Boden und Bodenschwellen.

Die Dauer einer Luftdichtheitsmessung hängt von dem Objekt und den beauftragten Messungen ab. Die meiste Zeit erfordert in der Regel die Vorbereitung des Gebäudes. So kann der zeitliche Aufwand für einen kompletten Drucktest eines Einfamilienhauses mit Leckortung rund einen halben Tag betragen. Unsere Spezialisten geben Ihnen bezüglich der Dauer gerne weitere Auskunft.

Wie der zeitliche Aufwand, sind auch die Kosten abhängig von dem Gebäude und der beauftragten Messung. Eine genaue Auskunft kann nur über eine Preisanfrage, bei der das individuelle Bauprojekt herangezogen wird, in Erfahrung gebracht werden.

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